Johann Schoon (1894 – 1968)

Ostfriesischer Heimatschriftsteller – Werk und Würdigung

Zum Inhalt springen
  • Willkommen
  • Grußworte
  • Einführung
  • Texte von Johann Schoon
  • Texte-Audio-Video über Johann Schoon
  • Glossar
  • Bilder

Bildervorschau2021

(01) Die „Heimatkarte von Ostfriesland“ (Ernst Völker Verlag) wurde 1954/55 gedruckt und in den 1980er Jahren um die neuen Autobahnen ergänzt. (Veröffentlichung auf dieser Webseite mit freundlicher Genehmigung des Verlags.) Johann Schoon lebte in Spetzerfehn (südöstl. von Aurich). Seine Geschichten bzw. Texte sind angesiedelt in der Fehn-, Geest- und Moorlandschaft Ostfrieslands.
(02) Kartenausschnitt Spetzerfehn und Umgebung.
(03) Die Windmühle Spetzerfehn um 1900. Sie wurde 1886 erbaut – nachdem die Vorgängermühle infolge Blitzeinschlags abgebrannt war. Vor der Mühlenkappe ist der sogenannte „Steert“ (Sterz oder Vordrehbaum) zu sehen, der später abgebaut wurde.
(04) Um 1900: Blick von der Galerie der Windmühle Spetzerfehn auf Klappbrücke, Kanal und die Werft Bokelmann (links).
(05) Johann Schoons Elternhaus um 1910. Am Giebel befindet sich ein Schild der Eisenbahn-Agentur, das Schild am Seiteneingang weist vermutlich auf die Poststelle hin.Es handelt sich um eine Ansichtskarte mit dem Vermerk auf der Rückseite: „L. [= Loet] Schoon – Post- und Bahnagentur, Spetzerfehn“.
(06) Das Elternhaus – aufgenommen von der gegenüberliegenden Kanalseite aus. Vermutlich handelt es sich um eine Ansichtskarte. (Vor dem 1. Weltkrieg, Jahr unbekannt.)
(07) Spetzerfehn hatte ursprünglich drei Schulen. Die älteste war die „Schule I“ (Bild), die sich an der Bahnlinie in direkter Nachbarschaft von Johann Schoons Elternhaus befand. Hier gingen alle Kinder aus dem älteren (West-) Teil Spetzerfehns sowie dem angrenzenden Ulbargen zur Schule. Das Schulfoto von 1906 zeigt die Klassen 1 – 8. Der 12-jährige Johann Schoon ist in der oberen Reihe zu sehen (3.v.r.). Er war, wie später erzählt wurde, ein begabter Schüler, der von seinem Lehrer sehr gefördert wurde.
(08) Margaretha (1855-1933) und Loet Börcherts Schoon (1855-1920). Loet Schoon war Landwirt und Binnenschiffer, zusammen mit seiner Frau verwaltete er die Bahn- und Postagentur, betreute die Eisenbahnbrücke und betrieb eine Gastwirtschaft. Die Vorfahren lassen sich bis in die Gründungszeit des Fehns (1746) zurückverfolgen. Ein Teil der Familienmitglieder, einschließlich der Frauen, war bei der Post und der Bahn angestellt.
(9) Auf dem Foto v.r.: Johann Schoon, seine ältere Schwester Anna, seine Nichte Greta (auf dem Arm ihrer Mutter Geeschke), sein jüngster Bruder Gerhard und sein Neffe Loet. (Aufnahme: um 1911)
(10) Von Anfang 1915 bis Ende 1918 war Johann Schoon Soldat im 1. Weltkrieg, stationiert in Frankreich, Russland und Rumänien. Als „Musketier“ zählte er zu den einfachen Soldaten.
(11) Die Postkarte von 1916 zeigt Johann Schoon - im Zentrum des Fotos -  an der "Düna-Front" (Lettland, damals Russ. Reich).
(12) Johann Schoon erlebte als Soldat zwei Weltkriege. Auch wenn er in späteren Jahren das Militär nicht grundsätzlich ablehnte – dafür war er im Grunde seines Herzens zu konservativ –, so war ihm doch alles Militaristische zuwider. Gerne gab er eine Geschichte aus den zwanziger Jahren zum Besten, bei der es um militärische Auszeichnungen ging. Er hatte im 1. Weltkrieg – mehr aus Versehen, wie er augenzwinkernd erzählte – das Eiserne Kreuz erhalten, und als ein Bekannter es sehen wollte, habe er geantwortet: „Tut mir leid, das habe ich unserm Schaf umgebunden, es stand ihm sehr gut, aber es ist dann leider weggekommen ...“ Der Bekannte habe sich nie wieder sehen lassen.
(13) Johann Schoon schreibt an seine Verlobte Nanny Franke (die nach dem Tod ihrer Eltern bei ihren Verwandten in Spetzerfehn lebte) am 1. Januar 1923:„Die besten Glück- und Segenswünsche zum neuen Jahr dir, Bernhard [Nannys Bruder], Tante Dina und Onkel Albert.Dein Johann –Komme wahrscheinlich heute abend“Die Karte ist deshalb ungewöhnlich, weil ihre Aufmachung die Atmosphäre der neuen Zeit nach dem Krieg wiederspiegelt („Goldene Zwanziger“) – was jedoch zu der ländlich-konservativen Lebenswelt von Johann und Nanny Schoon nicht passte und überdies mit der wirtschaftlichen Not kontrastierte, von der insbesondere Nannys Familie als Folge der Inflation betroffen war.
(14) Nanny Franke und Johann Schoon heirateten 1923. Sie stammte aus dem Bauerndorf Holtrop, wo ihr Vater einen Malerbetrieb geführt hatte. Nach dem Tod der Eltern 1920/21 zog sie nach Spetzerfehn an die Alte Norderwieke zu Tante und Onkel, wo sie mit ihrem Mann Johann einen Hausstand begründete.
(15) Die Wege auf den Fehnen entlang der Kanäle waren meist in schlechtem Zustand und vor allem im Winter und bei nasser Witterung kaum befahrbar. Ab Mitte der 1950er Jahre wurden sie ausgebaut – zuerst entlang der Hauptwieken, später an den Seitenkanälen wie an der Alten Norderwieke. (Aufnahme: 1920er Jahre)
(16) Das Foto aus dem Jahr 1925 zeigt Nanny und Johann Schoon mit Nannys Tante und Onkel sowie Albert, dem ersten Kind. 1926 und 1928 wurden noch zwei Töchter geboren.
(17) Nanny Schoon mit ihren drei Kindern Berta (auf dem Arm), Albert (li.) und Heta. (1929)
(18) Die Geschwister Albert und Heta auf dem Weg an der Alten Norderwieke. (1934)
(19) Johann Schoon (um 1935)
(20) Johann Schoon mit seinen Töchtern Berta (li.) und Heta (re.), dazwischen ein Nachbarkind. (Kanal Alte Norderwieke, 1936)
(21) Das Haus der Familie Schoon an der Alten Norderwieke. (1936)
(22) Wasserschöpfmühle an der „Schleuse II“, Unterende Spetzerfehn. (1930er Jahre)
(23) Ein Bild für den Vater im Krieg: Nanny Schoon mit den Kindern Albert und Heta. (1940)
(24) Im 2. Weltkrieg wurde Johann Schoon im Februar 1940 eingezogen und war – mit einer Unterbrechung – Soldat bis 1945. Er war Gefreiter, später Unteroffizier bzw. nach der Einberufung zur Kriegsmarine Maat/Obermaat. Stationen: Niederlande, Belgien, Norddeutschland, Einsatz überwiegend in der Schreibstube sowie bei der Bewachung von Kriegsgefangenen. Bei Kriegsende geriet er für kurze Zeit in britische Gefangenschaft.

1 2 ►
Startseite | Datenschutz | Kontakt/Impressum