Nanny Schoon – um 1978

Nanny Schoon - um 1978

(35) Johann Schoons Lebensweg war von einigen Brüchen und Krisen geprägt. Aber in seiner Ehefrau Nanny (1897-1985) hatte er eine starke Lebensgefährtin. Mit ihrer unermüdlichen Energie und Willenskraft stützte sie ihren Mann, hielt die große Familie zusammen und versorgte bis an ihr Lebensende die behinderte Tochter. Dabei begleitete sie das literarische Schaffen ihres Mannes mit Interesse und Sachverstand. Johann Schoon pflegte zu sagen: „Meine Frau ist mein bester Kritiker!“
Nachdem ihr Mann verstorben war, holte Nanny Schoon manches nach, wofür ihr ein Leben lang Zeit und Muße gefehlt hatte: Sie las ein Buch nach dem andern, am liebsten politisch-dokumentarische Werke, und nahm lebhaft am Zeitgeschehen Anteil. Ein wichtiges Thema war für sie die beklemmende dörfliche Enge und die Benachteiligung von Mädchen und Frauen – so wie sie sie selbst erfahren hatte: Obwohl sehr begabt, durfte sie keinen Beruf erlernen.

(35) Johann Schoons Lebensweg war von einigen Brüchen und Krisen geprägt. Aber in seiner Ehefrau Nanny (1897-1985) hatte er eine starke Lebensgefährtin. Mit ihrer unermüdlichen Energie und Willenskraft stützte sie ihren Mann, hielt die große Familie zusammen und versorgte bis an ihr Lebensende die behinderte Tochter. Dabei begleitete sie das literarische Schaffen ihres Mannes mit Interesse und Sachverstand. Johann Schoon pflegte zu sagen: „Meine Frau ist mein bester Kritiker!“
Nachdem ihr Mann verstorben war, holte Nanny Schoon manches nach, wofür ihr ein Leben lang Zeit und Muße gefehlt hatte: Sie las ein Buch nach dem andern, am liebsten politisch-dokumentarische Werke, und nahm lebhaft am Zeitgeschehen Anteil. Ein wichtiges Thema war für sie die beklemmende dörfliche Enge und die Benachteiligung von Mädchen und Frauen – so wie sie sie selbst erfahren hatte: Obwohl sehr begabt, durfte sie keinen Beruf erlernen.